Der 11. Jahrgang hatte eingeladen, am 27.01.2023 kostümiert in die Schule zu kommen, um den letzten Tag des Halbjahres ausklingen zu lassen. Köstliche Kuchen und senffreie Pfannkuchen (auch „Berliner“ genannt) gab es für kleines Geld in der Frühstückspause, die Halbjahres-Zeugnisse gleich im Anschluss in der 3. Stunde.
Mit ihrer Idee erinnerten die Elftklässler_innen an eine alte Tradition des Pestalozzi-Gymnasiums und nach anfänglichem Zögern zeigten sich viele Schüler_innen interessiert an einem nächsten Mal mit Dekoration und gemeinsamen Spielen in der Turnhalle. Doch auch nachdenkliche Töne gab es: Fasching am Holocaust-Gedenktag? „Das muss sich nicht unbedingt ausschließen“, überlegt Frau Eckert, Deutsch-Lehrkraft. „Wir haben die Gelegenheit genutzt, ‚Werwölfe‘ zu spielen und dabei festgestellt, welchen manipulierenden Effekt die Kommunikation haben kann. Auch im alten Rom tauschten Sklaven und Sklavenhalter für drei Karnevals-Tage die Rollen, wodurch wichtige soziale Prozesse ermöglicht wurden.“ Erinnerung an die Vergangenheit brauchen wir, um verantwortungsvoll eine solide Zukunft zu entwickeln. Gleichzeitig brauchen wir Träume und die Möglichkeit, etwas auszuprobieren, Grenzen sinnvoll zu verschieben und um Fehler als solche zu erkennen. Vielleicht konnte dieser Tag, an dem sich Schüler_innen neu (er)finden konnten, einen Beitrag dazu leisten.
Antoinette Eckert (Lehrkraft)