Grenzen ausloten im Stubaital

„Wie weit müssen wir denn noch laufen?“, war wohl die meist gestellte Frage in der Woche vom 26. bis 31. August, in der wir uns zusammen mit Frau und Herrn Proske und zwei sehr engagierten Vätern durch und über die Berge im Stubaital in den österreichischen Alpen schlugen.
Am Sonntag, dem Tag der Anreise, kamen wir nach einer ca. zehnstündigen Autofahrt an unserer Unterkunft, der Apart-Pension „Wasserfall“, in Neustift an. Allerdings wartete für manche nicht sofort Entspannung nach der Fahrt, stattdessen stand Kochen auf dem Plan, dem alle Küchengruppen im Laufe der Woche engagiert und einfallsreich nachgingen. Gespannt erwarteten alle den nächsten Tag.

Am Montag ging es auch sofort mit der anstrengendsten Tour los, um uns perfekt auf die Woche einzustimmen. Nach 600 Höhenmetern freuten sich schon manche, dass es nun geschafft sei, als wir die Berghütte erreichten und dort pausierten. Diese Freude verschwand genauso schnell wie die Hoffnung auf ebene Flächen, als es anschließend nochmal 700 Meter nach oben ging. Die Anstrengungen lohnten sich jedoch durch die mehr als nur atemberaubende Aussicht an der Spitze.

Durch das Programm am Vortag war der Dienstag relativ angenehm. Als erstes fuhren wir mit dem Lift zum „Top of Tyrol“ in 3200 Metern Höhe, um uns von dort den Gletscher anzusehen. Die anscheinend einfache kurze Treppe zur Aussichtsplattform gestaltete sich durch die sehr dünne Luft als größere Herausforderung. Die anschließende Wanderung beinhaltete zwar „nur“ 300 Höhenmeter bis zur Spitze, dafür aber 1100 Meter nach unten, die auch nicht ganz ungefährlich waren, was manche aber nicht störte, da man nach und nach einen Tunnelblick entwickelte und nur noch geradewegs nach unten wollte. Gekrönt wurde dies nochmals durch Aussichten, wie riesige Wasserfälle, glasklare Flüsse oder Steinböcke mitten auf dem Weg. Unsere Kenntnisse in erster Hilfe, die durch so manche Verletzungen vonnöten waren, stockten wir noch mit genügend Humor auf.

Mittwoch war für viele der am wenigsten ersehnte Tag. Auf dem Plan stand eine Tour mit Mountain-Bikes. Nach dem Hinweg über mehr Berg als Tal machten wir Halt für den versprochenen Kaiserschmarrn, der wenigstens eine Motivation darstellte. Anschließend konnte man sich auf dem fast benachbarten Spielplatz austoben. So anstrengend die Tour auch gewesen sein mag, desto schöner war der Rückweg: ausschließlich bergab.

Am Donnerstag begaben wir uns auf eine „interessante“ Tour durch das Inntal. Im Auto und mit zu starkem Regen, um auszusteigen. Also entschieden wir uns für eine Führung durch das örtliche Silberbergwerk, nach der der Regen auch aufgehört hatte. Das Highlight des Tages war für viele der Besuch in der Therme, für andere die Entscheidung für Eierlikörtorte stattdessen.

Dieser letzte Tag, vor der Abreise am Freitag, ging, wie alle anderen vorher, viel zu schnell, aber auch durch schönes Beisammensein in der Unterkunft zu Ende.