Besuch in der Hauptstadt

Celina R.

Montag, 13.09.2021

Nach einem scheinbar endlosen Jahr voller Heimunterricht und Videokonferenzen, sieht die Stadt einen Anblick, den sie vor noch wenigen Wochen sich nicht hätte vorstellen können: Mit gepackten Taschen und Koffern sammeln sich die Zwölftklässler_innen Gubens am städtischen Bahnhof. Die Schüler_innen der 12. Klasse des Pestalozzi-Gymnasiums verlassen ihre Weltstadt Guben und statten der Hauptstadt persönlich einen Besuch ab. Wir begeben uns sogleich in den Zug, der uns ab nach Berlin bringt. Dort angekommen, nehmen wir sogleich erste Eindrücke von der schlaflosen Stadt auf. Wir wandern vom Hauptbahnhof unverzüglich zu unserer Unterkunft, dem St Christopher‘s Inn. Wir haben einen strengen Zeitplan, denn wir wollen in diesen drei Tagen möglichst viele Eindrücke von Berlin bekommen. Unser erstes Ziel nach Ankunft ist das Illuseum. Es handelt sich dabei um ein Museum, das uns unsere eigenen Sinne hinterfragen lässt, indem es uns scheinbar unmögliche Bilder vor Augen führt. Ein Ort voller optischer Täuschungen, wo selbst der/die Lehrer_in sich voller Verblüffung an die Schüler_innen wendet und nach einer plausiblen Erklärung für diese Phänomene fragt. Sätze, wie „Erklär‘ mir das mal.“ oder „Das kann doch nicht sein.“ fallen in diesen Räumlichkeiten nicht selten. Das Illuseum ist der Ort, für verrückte Fotos, die Verwandte zum Staunen bringen. Dort kann man durch eine simple Änderung der Perspektive zum Artisten werden oder sich mit Betreten eines Raumes schrumpfen oder gar um ein Vielfaches wachsen. Kaum haben wir diese trickreichen Räumlichkeiten verlassen, spielte uns die Hauptstadt selbst den nächsten Streich und lockte uns in den ewigen Irrgarten der S-Bahnlinien. Doch die Schüler_innen und Lehrer_innen aus Guben finden dafür eine Lösung und sind in der Lage das verrückte Netz zu durchschauen. Wir begeben uns zurück zum Hostel und lehnen uns zurück. Der nächste Tag soll ein sehr informationsreicher sein.

Dienstag, 14.09.2021

Der Tag beginnt mit kleinem Frühstück, nach welchem wir uns im Anschluss wieder zum Hauptbahnhof begeben, denn dort soll der Beginn unserer Führung durch Berlin sein, die uns die Vielseitigkeit Berlins präsentiert. Wir werden zu den Plätzen geführt die von großer Bedeutung für die deutsche Geschichte sind und unternehmen eine Reise zurück in die Vergangenheit. Die Führung beginnt mit den vielfältigen Einrichtungen, von denen die deutsche, aber auch internationale Politik gesteuert wird. Auch Gedenkplätze, die uns in melancholisches Schwelgen versetzen, wie das Denkmal der ermordeten Juden oder das Denkmal der Sinti und Roma erleben wir selbst mit. Wir hören reale Geschichten aus vergangener Zeit an den Orten, wo sich jene Szenen abspielten. Beispielhaft dafür sind die verbliebenen Fragmente der Berliner Mauer und der pfiffige Fluchtweg der Familie Holzapfel. Die Führung brachte uns ein festes Bild der Geschichte durch die eindrucksreiche Atmosphäre, die Berlin mit sich bringt. Die Führung endet an der Mall of Berlin. Die Schüler_innen schwärmen aus und erkunden den Potsdamer Platz, bevor es zur nächsten Station des Zeitplanes geht: Die „Topographie des Terrors“. Während die erste Gruppe sich daraufhin zu eben dieser Ausstellung begibt, lassen sich die Schüler_innen der zweiten Gruppe an einem idyllischen, grünen Plätzchen abseits vom Trubel der Innenstadt nieder und schweifen in Gedanken. Anschließend besucht auch die zweite Gruppe die Ausstellung „Topographie des Terrors“ und lässt sich in einer Führung den Terrorapparat, insbesondere Gestapo uns SS, aus der Zeit des Nationalsozialismus, nahebringen. Nach Beendigung dieser informativen Vorstellung, nähert sich der Tag dem Ende und wir lassen den erlangten Eindrücken des heutigen Tages nochmal Revue passieren, bevor wir letztendlich den letzten Tag der Exkursion entgegenblicken.

Mittwoch, 15.09.2021

Schließlich ist dann auch der Mittwoch angebrochen, unser letzter Tag in Berlin. Doch wir können die Stadt nicht verlassen, ohne dass, nach all den Sinneseindrücken der letzten zwei Tage, wir uns an die Grenzen unserer Ausdauer zu bringen. Daher begab sich die Hälfte des Jahrgangs ins Jump House, um ihre motorischen Fertigkeiten nochmal auf einen neuen Stand zu bringen. Andere jedoch behalten sich diese Aktivität für den nächsten Sportunterricht vor und gesellen sich im Berliner Zoo zu den Pandas und lassen sich von ihnen über verschiedene Entspannungstechniken belehren und gucken sich ein Stück der Wachsamkeit der Erdmännchen ab. Letztendlich muss auch dieser Ausflug ein Ende finden. In einem letzten Fußmarsch durch die Stadt, ziehen wir unsere Koffer zurück zum Bahnhof und erwarten dort den Zug, der das Ende der letzten Schulexkursion der Schüler_innen einläutet. Damit endet die Exkursion nach Berlin und wir steigen in den Zug. Berlin ist eine Stadt von großer Bedeutung für die deutsche Geschichte, bestehend aus Fragmenten einer (nicht allzu lange) vergangenen Zeit. Eine Stadt bestehend aus melancholischen Momenten, aber vor allem auch voller Trubel. Aber nun ist es an der Zeit in die Weltstadt Guben zurückzukehren. Wir haben immerhin noch das Abitur zu bestehen.